Schwimmpflanzen im Gartenteich

Funktion von Schwimmpflanzen

Schwimmpflanzen, sind nicht nur eine optische Bereicherung und verleihen, auf der Wasseroberfläche treibend, dem Gartenteich einen naturnahen Charakter, sie erfüllen auch wichtige Funktionen in der Teich-Biozönose. Fische halten sich gerne unter ihnen Schwimmblättern versteckt. Sie bieten ihnen Schatten und verhindern bei vollem Sonnenschein eine zu starke Aufheizung des Wassers.

Mit ihren im Wasser flotierenden Wurzeln entnehmen sie dem Wasser viele Nährstoffe und verhindern damit manche Algenblüte. Und nehmen sie einmal überhand, dann kann man sie leicht abschöpfen und aus dem Teich entfernen. Das ist wichtig. Denn, wenn sie eine geschlossene Schwimmpflanzendecke bilden, dann schotten sie die darunter liegenden Wasserschichten so sehr ab, dass der Sauerstoffeintrag und Kohlendioxidaustausch unterbunden wird und Fäulnisprozesse im Teich einsetzen.

Für Rotfedern und andere Pflanzenfresser unter den Fischen sind Wasserlinsen, Schwimmfarn und andere kleinere Schwimmpflanzen ein Leckerbissen und so tragen die Fische dazu bei, dass sich die Schwimmpflanzen im Teich nicht allzu breit machen.

Schwimmpflanzen sind Wasserpflanzen

Schwimmpflanzen sind also Wasserpflanzen, die mit ihren Blätter auf oder dicht unter der Wasseroberfläche treiben. Und falls sie überhaupt Wurzeln haben, dann flotieren diese frei im Wasser und erreichen in keinem Fall den Teichgrund. Im Gegensatz zu den Schwimmblattpflanzen wie den See- und Teichrosen, die im Untergrund wurzeln und lange Blattstiele und Blütenstängel entwickeln, die bis zum Wasserspiegel emporwachsen.

Wasser- und Teichlinsen

Zu den kleinsten Schwimmpflanzen zählen die einheimischen Wasser- und Teichlinsen; die Zwerg-Wasserlinse ist sogar die kleinste Blütenpflanze Europas, obwohl Wasserlinsen in unseren Breiten eigentlich so gut wie gar nicht blühen. Sie vermehren sich durch Ausläufer, an denen sich Tochterpflanzen bilden.

Etwas größer ist der Schwimmfarn Salvinia, der auf der Oberseite Schwimmblätter bildet und unter Wasser lange Tauchblätter, die die Funktion von Wurzeln übernehmen.

Muschelblume und Wasserhyazinthe

Ähnlich auch die beiden Algenfarne, die im Herbst teilweise durch eine intensive Rotfärbung auffallen, aber als ursprüngliche Exoten in unseren Breiten nicht völlig winterfest sind. Zu diesen exotischen Schwimmpflanzen gehören auch die Muschelblumen, auch Wassersalat genannt, und die blau-violett blühende Wasserhyazinthe. Beide stammen aus den Tropen und müssen im Winter in ein Warmwasseraquarium umquartiert werden.

Gleiches gilt für den satt gelb blühenden Wassermohn.

Froschbiss

Völlig winterhart ist dagegen der einheimische Froschbiss, der mit seinen herzförmigen Schwimmblättern und den weißen Blüte einer Miniaturausgabe der Weißen Seerose gleicht.

Krebsschere

Ebenfalls weißblühend die Krebsschere, deren spitze Laubblätter mit ihren Sägezahnrändern eher an schwimmende Agaven erinnern.

Wassernuss

Im Gegensatz dazu hat die Wassernuss streng rautenförmige Schwimmblätter, die sich im Herbst weinrot färben. Ihre nussähnlichen Früchte sind sogar essbar.

Die drei letztgenannten Schwimmpflanzen sind zwar winterhart, sie reduzieren aber im Herbst ihre Blätter und Stiele und bilden stattdessen kegelförmige Überwinterungsorgane, die sogenannten Turionen, die in die frostfreie Zone am Gewässergrund sinken und erst im Frühjahr wieder zu neuen Schwimmpflanzen austreiben.

Zumindest unsere einheimischen Schwimmpflanzen müssen hart im Nehmen sein. Sie können sich nicht im Gewässergrund verankern und werden bei starkem Wind ans Ufer zusammengedrängt. In der vollen Sommersonne heizt sich die Wasseroberfläche stark auf, um dann nachts wieder schnell abzukühlen. Und da eiche bekanntlich zuerst an der Wasseroberfläche zufrieren, sind Schwimmpflanzen zuerst von Frostschäden betroffen.

(Gastartikel von Claudia)